DIE GEBURTSSTUNDE DES FJB — EINE WAFFENGATTUNG WAR ENTSTANDEN

 

Mit dem Abschluss des Ausbildungsjahres 1961 und Übergang zum Jahr 1962 endete die erste Periode der Aufstellung eines Luftlandetruppenteils in der NVA, die ihren vorläufigen Abschluss in der offiziellen Umbenennung des MSB-5 in das Fallschirmjägerbataillon-5 (FJB-5) am 28.02.1962 fand. Eine Truppenfahne als äußeres Kennzeichen eines selbstständigen Truppenteils erhielt das FJB-5 allerdings erst mit Ministerbefehl vom 25.03. 1963. Später dann, am 23.09.69, erhielt das Truppenteil den Ehrennamen »Willi Sänger«.

Mit der Umbenennung des MSB-5 in FJB-5 war in der NVA die Waffengattung »Fallschirmjäger/Luftlandetruppen« entstanden. Beim Übergang zu dieser neuen Struktur, die sich aber zu diesem Zeitpunkt nicht wesentlich von der des MSB-5 unterschied, betrug die Kampfstärke des Truppenteils 342 Soldaten, 80 Unteroffiziere sowie 43 Offiziere. Die Entwicklung der Struktur und der Einsatzgrundsätze des FJB-5 über das FJB-2,  FJB-40 zum Luftsturmregiment-40, erfolgte in einem permanenten Widerspruch zwischen den operativ-taktischen Forderungen, die von Seiten des Vereinten Oberkommando gestellt wurden und den realen Möglichkeiten der NVA. Das betraf sowohl die personelle Auffüllung, aber auch  die Möglichkeiten, die Truppe mit entsprechenden Luftfahrzeugen auszustatten.

Zunächst aber galt es, unter den harten Bedingungen der Anfangsjahre, auf Grundlage der damaligen Struktur, die Truppe so auszubilden, dass sie in der Lage war,  zu erwartende mögliche Gefechtsaufgaben zu erfüllen. Das FJB-5 konnte damals im Jahre 1962 aus den vorhandenen drei Fallschirmjägerkompanien, die in jeweils drei Fallschirmjägerzüge zu je zwei Fallschirmjäger-gruppen gegliedert waren, maximal 18 Einsatzgruppen (EG) bilden. So eine EG in einer Stärke von 1/1/8 oder 0/2/8 wäre nach Auffüllung im Verteidigungsfall um weitere drei Soldaten verstärkt worden. Die EG waren  zu dieser Zeit bereits mit der Mpi, dem lMG und der RPG ausgerüstet. Daneben existierten im FJB-5 noch die Einheiten der Begleitbatterie.